Fakten & Argumente gegen die geplante Quadratur des
Kreises
Die vielen Solar-, Windkraft- und Biomasseanlangen entstehen
heute in Deutschland nicht, weil sich diese Form der Energieerzeugung lohnen
würde, sondern wegen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Dieses Gesetz
garantiert dem Erzeuger von Wind- und Solarstrom sowie Strom aus anderen
sogenannten „erneuerbaren Energien“ feste Stromvergütungen, die von den
Stromverbrauchern durch staatlich erzwungene Umlagen bezahlt werden müssen. Je
mehr Solar- und Windkraftanlagen ans Netz gehen, umso schneller steigt der
Strompreis. 2013 mussten die Stromverbraucher bereits 13,3 Milliarden Euro allein
für die EEG-Umlage aufbringen. Seit 2003 ist diese Umlage von 0,41 Cent pro
Kilowattstunde auf 6,24 Cent (2014) gestiegen. Ein Dreipersonen-Haushalt mit
durchschnittlichem Verbrauch muss seitdem etwa 400 Euro jährlich mehr für Strom
bezahlen. Deutschland kämpft daher mit den höchsten Strompreisen in Europa. Der
Haushaltsstrompreis im Jahr 2013 lag mit 29,19 Cent pro Kilowattstunde mehr als
doppelt so hoch wie in Frankreich mit lediglich 14,72 Cent.
Die allein wegen der milliardenschweren Subventionen
(EEG-Umlage) wachsenden Solar-, Windkraft- und Biomasseanlagen, führen aber
auch zu immer größeren Netzschwankungen. Ein Zusammenbruch des Stromnetzes droht, da
Strom aus Wind und Sonne nur witterungsabhängig erzeugt werden kann, aber dennoch
vorrangig einzuspeisen ist. Um grundlastfähigen Strom, der immer fließt, bereit
zu halten, müssten sogenannte Schattenkraftwerke zur Verfügung stehen, die
jederzeit hochgefahren werden können, um in Spitzenzeiten (vor allem morgens
und abends) die Stabilität der Netze und damit der Stromversorgung zu
gewährleisten. Diese Schattenkraftwerke, für die nur Gas-, Kohle-, Wasser- oder
Kernenergieanlagen in Frage kommen, müssen auch unabhängig von einem weiteren
Netzausbau zur Verfügung stehen, um die von einer auf die anderen Minute
ausfallende Wind- oder Sonnenenergie ersetzen zu können.
Wenn man über Stromerzeugung aus Windkraftanlagen spricht,
sollte man daher besser von einer Form der wetterabhängigen Energieerzeugung,
nicht von „erneuerbaren Energien“ sprechen. Der durch Windkraft erzeugte Strom ist
höchst volatil. Er steht also nicht planbar zur Verfügung und kann nicht gespeichert
werden. Der Wind weht meist stärker, schwächer oder gar nicht. Weil Windstrom
als sogenannter „Ökostrom“ aber
vorrangig in das Stromnetz eingespeist werden muss, entstehen enorme Lastschwankungen.
D. h. es wird entweder zu viel oder zu wenig Strom ins Netz eingespeist, um die
Netze stabil halten zu können. Der Ausbau der wetterabhängigen Stromerzeugung
hat daher zur Folge, dass in die Stromnetze mittlerweile täglich durch
Regulierung, also durch Zu- und Abschaltung von grundlastfähigem Strom eingegriffen
werden muss, was früher nur auf wenige Tage des Jahres beschränkt blieb.
Die Energiewende hat die Bundesrepublik auch politisch
erpressbar gemacht: Die russische Regierung kann im Winter den Gashahn
jederzeit zudrehen und weiß dabei genau, dass wegen der deutschen „Energiewende“
ein großflächiger Stromausfall (sogenannter Blackout) die Folge wäre.
Die zur „Glättung“ des Wind- und Solarstroms und zum Ersatz
der abgeschalteten Kernkraftwerke zusätzlich nötigen neuen Gas- oder
Kohlekraftwerke werden in Deutschland derzeit aber weder geplant noch gebaut,
weil sie nicht mehr profitabel betrieben werden können. Grund ist der
Einspeisevorrang für Ökostrom nach dem EEG, der die Betriebsstundenzahl
konventioneller Anlagen dramatisch sinken lässt. Selbst der Betrieb vorhandener
Anlagen rechnet sich nicht mehr, sodass der Bundesnetzagentur bereits heute die
Stilllegung zahlreicher „konventioneller Anlagen“ gemeldet wurde. Die bewusste Verdrängung
konventioneller Energien beeinflusst die Investitionspläne der Erzeuger. Da Kraftwerke
kapitalintensiv und langlebig sind, kann ohne langfristige Planungssicherheit
nicht investiert werden. Ohne konventionelle Kraftwerke gibt es aber keine
Versorgungssicherheit.
Die deutschen Wind- und Solaranlagen erzeugen zwar Jahresstromleistung
von etwa 6,7 Gigawatt. Diese Leistung wird aber nicht kontinuierlich erbracht.
Die gesicherte, also ständig zur Verfügung stehende Leistung aus Wind- und
Solaranlagen beträgt lediglich 0,9 Gigawatt. Die täglichen Unregelmäßigkeiten in der
Stromerzeugung müssten daher „geglättet“ werden, d. h., dass Speicherkapazitäten
geschaffen werden müssten, um aktuell nicht benötigten Wind- und Solarstrom,
der nur die Netze überlastet zu „speichern“. Technisch sinnvoll kann dies nur
mit Pumpspeicherkraftwerken geschehen: Wenn viel Wind- und Solarstrom erzeugt
wird, treibt dieser Strom gigantische Pumpen an, die Wasser von einem niedrigen
Speichersee auf ein höheres Reservoir pumpen. Wenn der Wind nicht mehr weht und
die Sonne nicht scheint, wird dieses Wasser wieder abgelassen, dadurch eine
Turbine angetrieben und Strom erzeugt wird. In Deutschland gibt es derzeit 35
solcher Pumpspeicherkraftwerke. Um nur einen Teil des Wind- und
Solarstromangebots, nämlich 4,1 Gigawatt zu speichern bzw. zu glätten, müsste
man in Deutschland 437 neue Pumpspeicherkraftwerke errichten, was Kosten in
Höhe von etwa 100 Milliarden Euro verursachen würde. Eine völlig unmögliche
Aufgabe, die bereits am Widerstand der Bevölkerung und den topographischen
Gegebenheiten scheitert, zumal auch diese Speicherkraftwerke gerade einmal drei
konventionelle Kernkraftwerke ersetzten würden.
Dies ist der Grund, warum sich weltweit nahezu kein einziges
Land für die Stromerzeugung aus Wind- und Solarkraft interessiert und die
Planungen unserer Nachbarländer (Frankreich, Polen und Tschechien) zum Ausbau
der Kernenergie auf Hochtouren laufen. Der Windenergieanteil an der weltweiten
Stromerzeugung liegt nur bei 0,1 %. Und auch der deutsche Jahresenergiebedarf
kann derzeit nur zu 3 % aus Wind- und Sonnenenergie gedeckt werden. Deutschland
ist daher weltweit der einzige energiepolitische „Geisterfahrer“, gegen den sich neuerdings auch noch Nachbarländer wie Holland, Belgien, Polen oder Tschechien mit "Netzsperren" abschotten,
weil sie keine Gefährdung ihrer eigenen Stromnetze durch die unkalkulierbaren deutschen Wind- und Solarstrommengen in Kauf nehmen wollen.
Ich hatte mich daher schon seit Jahren vehement gegen die Fehlsteuerungen
des EEG und die verfehlte Energiewende gestellt und im Juli 2012 folgenden
Antrag auf dem Bezirksparteitag der CSU-Schwaben eingebracht, ohne damals leider größere Begeisterungsstürme bei den "Parteioberen" auszulösen. In diesem Fall muss man allerdings sagen,
dass die von mir geforderte Abkehr von der Energiewende durch Befolgung der
Naturgesetze und der Gesetze der Ökonomie tatsächlich alternativlos ist. Der Antragstext mit Begründung lautete wie
folgt:
„JA zu einer sicheren und bezahlbaren Stromversorgung
JA zu einer ideologiefreien Energiepolitik
NEIN zur Kommandowirtschaft und zu unbezahlbaren
Experimenten
Der Bezirksparteitag möge beschließen:
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist für die
Bewältigung der künftigen Energieprobleme Deutschlands untauglich. Die
Einspeisevergütungen für sogenannten Ökostrom sind überhöht und führen zu
falschen Anreizen, die nicht der Sicherheit und Bezahlbarkeit der
Stromversorgung dienen. Die Herausforderungen der Zukunft unserer
Industriegesellschaft können nur durch freien Wettbewerb und durch die
freiheitliche Ordnung der Marktwirtschaft, nicht aber durch ein politisches
Kommandosystem im Stile des früheren Ostblocks gelöst werden. Das EEG muss mit
folgenden marktwirtschaftlichen Grundsätzen ausgestattet, vollständig neu
konzipiert und der Wirklichkeit angepasst werden:
Abschaffung des Einspeisevorrangs für sog. Ökostrom,
Schrittweise Abschaffung der Subventionen für sog. Ökostrom
bis auf Null,
Abschaffung unrealistischer Planvorgaben für die
Stromerzeugung aus sog. erneuerbaren Energiequellen und für die CO-2-Reduzierung.
Begründung:
Die vor etwa einem Jahr beschlossene sogenannte Energiewende
ist zum Scheitern verurteilt, da die Bereitschaft der Bundesbürger dramatisch gesunken
ist, höhere Kosten für die Energiewende zu tragen. Nach einer aktuellen Umfrage
von TNS Emnid für die Zeitschrift FOCUS sind 41 % der Befragten nicht bereit
für die Energiewende mehr Geld aufzubringen als bisher. Lediglich eine
Minderheit von neun Prozent wäre bereit, zusätzliche Belastungen für erneuerbare Energien zu
akzeptieren. Ein ähnliches Bild bietet auch der ARD-Deutschlandtrend vom Juni
2012: 53 % der Befragten wollen den Atomausstieg verschieben, wenn die
Strompreise dadurch nicht so stark steigen.
Die Bundesbürger erkennen, dass allein die Stromkunden mit überhöhten
Strompreisen den an sich unrentablen Ausbau von Windparks und Solarkraftwerken
finanzieren. Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission schätzt, dass die
derzeitige sogenannte EEG-Umlage von 3,59 Cent pro Kilowattstunde 2013 auf 5,3
Cent steigen könnte, ohne Berücksichtigung der Mehrkosten für den geplanten Netzausbau.
Eine solche Entwicklung würde auch die Wettbewerbsfähigkeit von Mittelstand und
Industrie massiv beeinträchtigen und Hunderttausende von Arbeitsplätzen kosten.
Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) haben die
Erzeuger von Ökostrom einen Vorrang bei der Einspeisung ins Stromnetz. Außerdem
erhalten sie feste und sehr hohe Einspeisevergütungen über einen Zeitraum von
zwanzig Jahren. Dabei handelt es sich um ein rein kommandowirtschaftliches
Subventionssystem mit dem Ziel, die konventionellen Energien langfristig durch
erneuerbare Energien zu ersetzen, was technisch aber unmöglich ist.
Ein Rechtsgutachten der Universität Regensburg (Prof. Gerrit
Manssen) kommt ferner zu dem Ergebnis, dass das EEG verfassungswidrig ist. Die
auf die Stromverbraucher abgewälzte EEG-Umlage sei als Sonderabgabe
einzustufen, die mit dem Kohlepfennig vergleichbar sei, den das
Bundesverfassungsgericht bereits 1994 für verfassungswidrig erklärt hat.
Die allein wegen der milliardenschweren Subventionen
(EEG-Umlage) wachsenden Solar-, Windkraft- und Biomasseanlagen, führen zu
immer größeren Netzschwankungen: Ein Zusammenbruch des Stromnetzes droht, da
Strom aus Wind und Sonne nur witterungsabhängig erzeugt werden kann, aber
vorrangig einzuspeisen ist. Um grundlastfähigen Strom, der immer fließt, bereit
zu halten, müssten sogenannte Schattenkraftwerke zur Verfügung stehen, die
jederzeit hochgefahren werden können, um in Spitzenzeiten (vor allem morgens
und abends) die Stabilität der Netze und damit der Stromversorgung zu gewährleisten.
Diese Schattenkraftwerke, für die nur Gas-, Kohle-, Wasser- oder
Kernenergieanlagen in Frage kommen, müssen auch unabhängig von einem weiteren
Netzausbau zur Verfügung stehen, um die von einer auf die anderen Minute
ausfallende Wind- oder Sonnenenergie ersetzen zu können.
Neue Gas- und Kohlekraftwerke werden derzeit in Deutschland aber
weder geplant noch gebaut, weil sie nicht mehr profitabel betrieben werden
können. Grund ist der Einspeisevorrang für Ökostrom nach dem EEG, der die
Betriebsstundenzahl konventioneller Anlagen dramatisch sinken lässt. Selbst der
Betrieb vorhandener Anlagen rechnet sich nicht mehr, sodass der
Bundesnetzagentur bereits heute die Stilllegung zahlreicher „konventioneller Anlagen“
gemeldet wurde. Die bewusste Verdrängung konventioneller Energien beeinflusst
die Investitionspläne der Erzeuger. Da Kraftwerke kapitalintensiv und langlebig
sind, kann ohne langfristige Planungssicherheit nicht investiert werden. Ohne
konventionelle Kraftwerke gibt es aber keine Versorgungssicherheit. Das
Stromnetz war bereits in den zurückliegenden Monaten Januar und Februar 2012 am
Rande des Zusammenbruchs, allein aufgrund der derzeit acht abgeschalteten
Kernkraftwerke.
Die Lösung kann daher nur lauten, dass Ökostrom endlich fit für den Strommarkt
gemacht werden muss. Das Negativbeispiel des Ostblocks hat gezeigt, dass weder
die Natur- noch die Marktgesetze durch politische Maßgaben außer Kraft gesetzt
werden können. Planwirtschaftliche Lösungen funktionieren nicht:
1. Daher muss der Einspeisevorrang für Ökostrom abgeschafft
werden. Dies würde für Wettbewerb zwischen den Erneuerbaren Energien sorgen,
weil die Versorger nur den in der Erzeugung wirklich rentablen Strom produzieren
oder einkaufen würden. 2. Die überhohen Einspeisevergütungen (Subventionen)
müssen schrittweise fallen, um eine realistische, marktkonforme Stromerzeugung
zu gewährleisten. 3. Und schließlich müssen wir uns von unrealistischen
Planvorgaben trennt, die vorsehen dass der Beitrag der Erneuerbaren Energien
von 35 Prozent im Jahr 2020 auf 50 Prozent im Jahr 2030 und auf 80 Prozent im
Jahr 2050 ansteigen soll. Dies ist ein Beispiel für die „Anmaßung von Wissen“
von Politikern, die meinen, Experten und Planbürokratie könnten den „Markt als
Entdeckungsverfahren“ ersetzen.“
In Kempten und München konnte man im vergangenen Jahr in
sehr kleinem Maßstab die Probleme beobachten, die mit Stromausfällen verbunden
sind. Nach einem Stromausfall muss das Netz erst wieder mühsam und schrittweise
aufgebaut werden. Dazu werden Kraftwerke benötigt, die autark, also witterungsunabhängig
und ohne Stromzufuhr in Betrieb genommen werden können. Meistens eignen sich
für solche Aufgaben nur Wasserkraftwerke, die sich im Winter allerdings nicht
an zugefrorenen Flüssen befinden dürfen.
Wenn der Blackout eingetreten ist, stellt sich die alles
entscheidende Frage, wie viel Zeit der Aufbau des Stromnetzes in Anspruch nehmen
wird. Für das deutsche Netz liegen hierzu bislang keine Angaben vor, im
Gegensatz zur Schweiz, wo der dortige Netzbetreiber Swissgrid mit drei Tagen
rechnet oder Österreich, wo von sieben Tagen ausgegangen wird. Beide Länder haben
den Vorteil, dass sie auf zahlreiche Wasserkraftwerke zurückgreifen können.
Diese lassen sich ohne Rückgriff auf das Stromnetz aus eigener Kraft wieder
anfahren.
Warum ist der Zeitfaktor so entscheidend? Notstromaggregate können
ausnahmslos nur mit Verbrennungsmotoren, also Diesel oder Benzin betrieben
werden. Daher muss geprüft werden, wie lange dieser Treibstoff im Notfall
reichen würde. Warum ist dies so wichtig? Benzin oder Diesel kann nur über
Tankstellen beschafft werden. Alle modernen Zapfsäulen funktionieren nur elektrisch.
Also sind funktionieren bei einem großflächigen Stromausfall auch die
Zapfsäulen nicht. Jede größere Kommune benötigt daher zumindest eine
Notzapfsäule, die nicht elektrisch betrieben wird, sondern mechanisch.
Bei großflächigen Stromausfällen funktioniert auch das
Telefonnetz nicht mehr. Alle wichtigen Einrichtungen in einer Stadt (wie
Krankenhäuser, Feuerwehr, Polizei und alle Leitstellen) müssen daher mit stromnetzunabhängigen
Kommunikationseinrichtungen ausgestattet sein.
Die größten Probleme entstehen aber tatsächlich dann, wenn
der Stromausfall auch die Kernkraftwerke betrifft und die dort befindlichen
(zugegebenermaßen sehr groß dimensionierten Diesel-Notstromaggregate) nicht
mehr mit ausreichend Treibstoff beliefert werden können. So stellt sich heraus,
dass die Energiewende, die eigentlich die Sicherheit in Deutschland vor einem
atomaren Unfall erhöhen sollte,
die Gefahren für die Bevölkerung tatsächlicherhöht hat. Ein wahrlich großartiger Schildbürgerstreich!
Dr. Thomas Jahn